Von der Idee eines
Kurmittelhauses zum modernen Kurbad
Seit nun 40 Jahren erfreut sich das Königsteiner Kurbad
großer Beliebtheit bei Gästen aus Königstein und der gesamten Region. Als die
ersten Besucher am 12. Juni 1977 endlich ihre Runden im Schwimmbecken drehen
konnten, war dies der Abschluss einer nahezu 40jährigen Vorgeschichte.
Eine lange
Vorgeschichte
Bereits in der Sitzung des Kurvereins am 3. März 1936 hatten
dessen Mitglieder sowie anwesende Königsteiner Ärzte die „Erstellung“ eines
Kurmittelhauses in Königstein gefordert. Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges
drei Jahre später mussten diese Pläne zurückgestellt werden. Professor Dr.
Walther Amelung berichtet in seinen Lebenserinnerungen, dass seit Anfang der
60er Jahre die Frage nach der Errichtung eines Bades und Therapeutikums immer
wieder auftauchte. Der Bau eines Gesundheitszentrums wurde für wichtig
erachtet, damit Königstein seine Funktion als Heilklimatischer Kurort auch
weiterhin erfüllen könne.
1966 erfolgte die Gründung einer Kommission, die die Aufgabe erhielt, sich mit dem Bau einer derartigen Einrichtung zu befassen. In der Stellungnahme zum regionalen Raumordnungsprogramm von 1967 wurde verdeutlicht, dass sich die Ansiedlung von Gewerbe dem Kurort- und Wohngemeindecharakter anpassen und die Funktion Königsteins als Tagungsort erhalten bleiben solle.
Fünf Standorte in der
Diskussion
Die nächste zu klärende Frage war die des geeigneten
Standortes für ein Kurmittelhaus. Nach mehreren interessanten Vorschlägen
stimmte die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am
13. Februar 1970 dem Raumprogramm für ein Gesundheitszentrum im Wiesengrund zu. Das Grundstück befand sich bereits in städtischem Eigentum. Die Bedeutung einer möglichen Anbindung des Geländes an die B 8 -Teilumgehung wurde dabei besonders betont.
Stuttgarter
Architekten erhalten den Zuschlag
Am 8. Juni 1971 wurde die „Hallenbad-Kommission“ gebildet,
der neun Mitglieder aller Parteien angehörten. Aus dem Wettbewerb für die
Errichtung eines Hallenbades mit Therapeutikum wurde der Entwurf der
Stuttgarter Architekten Ingeborg und Rudolf Geier ausgewählt. Auf dieser
Grundlage genehmigte die Stadtverordnetenversammlung am 18. Mai 1972 die
Bauplanung und das Raumprogramm. Der Hessische Minister für Wirtschaft und
Verkehr genehmigte den Bau für 600.000 DM.
Baubeginn 1975
Finanzierungsschwierigkeiten, aber auch die Gebietsreform,
ver-
zögerten zunächst den Baubeginn. 1975 wurde die Kur-GmbH gegründet, deren erste
Sitzung am 23. Mai stattfand. Der Aufsichtsrat prüfte die Frage der Errichtung
eines Kurmittelhauses auf der Grundlage der Pläne des Architektenehepaares
Geier.
Im September 1975 konnten die Bauarbeiten begonnen werden, im Dezember wurde der Grundstein gelegt. Bei diesem Anlass wurde auch der Sieger des Ideenwettbewerbes „Namensgebung für das neue Kurmittelhaus“ bekannt gegeben. Der Vorschlag „Kurbad Königstein“ setzte sich schließlich durch. Im September 1976 wurde Richtfest gefeiert.
Die Einweihung 1977
Am 11. Juni 1977 fand die offizielle Einweihung statt. Der
damalige Bürgermeister Antonius Weber wies in seiner Ansprache auch darauf hin,
dass das Projekt „Hallenbad mit Kurmittelhaus“ in Königstein immer umstritten gewesen sei.
Die Gegner lehnten das Projekt vehement ab. Die Befürworter hingegen waren überzeugt, dass der Kurort Königstein diese Einrichtung brauche – zum einen für die eigenen Einwohner zum anderen auch, um im Fremdenverkehr weiterhin eine wichtige Rolle zu spielen. Außer dem Schwimmbad bot das Kurmittelhaus noch eine Sauna sowie ein Therapiezentrum mit Massagebetrieb, Wärmebehandlungen, Medizinischen Bädern, Kneippschen Bädern und Krankengymnastik. Ab Sonntag, den 12. Juni 1977, stand das Bad dann der Bevölkerung zur Verfügung und wurde gleich von mehreren hundert Besucherinnen und Besuchern genutzt.
Lebhafte Diskussionen
um die Farbgebung
Zu dieser Zeit gab es noch lebhafte und teilweise auch
erbitterte Diskussionen über die Farbgestaltung des Kurbades durch den
Stuttgarter Künstler Otto Herbert Hajek. Auf einer öffentlichen Veranstaltung
erläuterte der Künstler die Farben Blau und Orange, die seiner Meinung nach
Ruhe und Lebensfreude verkörpern und die er als einen Wert für die „Gesundheit
des Menschen“ einschätzte. Ein Teil der Bevölkerung stand der Farbgestaltung
kritisch gegenüber und forderte einen Neuanstrich.
Entwicklung zum
Publikumsmagnet
Bereits 1982 wurde ein neuer Ruhebereich eingerichtet.
Wenige Jahre später wurde der Entschluss getroffen, ein Außenbecken anzubauen.
Am 1. Februar 1989 wurde das mit Massagedüsen, Sprudelliegen, Strömungskanal, Bodenblubber, Nackenduschen
und Whirlpool ausgestattete Außenbecken eingeweiht. Anlässlich der
Einweihungsfeier bezeichnete der damalige Landrat des Hochtaunuskreises,
Jürgens, das Kurbad als „Publikumsmagnet“.
Dass er mit dieser Aussage Recht hatte, kann immer noch bestätigt werden. Trotz der zunehmenden Konkurrenz im Umland ist das Kurbad weit über die Grenzen des Rhein-Main Gebietes als eines der schönsten Erholungsbäder mit „echtem“ Panoramablick in den Hochtaunuskreis mit besonderem Charme bekannt.
Sanierung des Kurbades Königstein
Der erste Beschluss für eine Bestandssanierung des Kurbades
Königstein von rund 7,6 Millionen Euro wurde am 06. Oktober 2011 durch die
Stadtverordnetenversammlung verabschiedet.
Wichtige Aspekte der Bestandssanierung sind:
. technische Einrichtung einschließlich Technikzentrale
. Brandschutzmaßnahmen
. Sanierung und Neugestaltung der Umkleidebereiche
. Sanierung der Decke im Hallenbadbereich, der Fassade sowie Lüftungskanäle
. Neugestaltung der Räume für die Badeaufsicht
Auch für die Sauna ist die Sanierung und Neugestaltung
projektiert. Kräftig gearbeitet wird mit Beginn der Sanierungsphase auch in den
Bereichen Gesundheitszentrum sowie Restaurant.
Dabei übernimmt das Königsteiner Kurbad auch künftig eine
wichtige Rolle in der Gesundheitsprävention, die eine zentrale Rolle bei der
Überprüfung der Kosten des Gesundheitswesens spielt. Für die Behandlung von
Krankheiten werden pro Jahr und Patient rund 3.500 Euro ausgegeben. Dem stehen in der Prävention aber nur 4 bis 5 Euro entgegen. Gerade deshalb ist es wichtig, Gesundheitsangebote zu
schaffen, die zu einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis genutzt werden
können. Das Kurbad leistet dazu heute bereits einen wichtigen Beitrag. Die
beliebten Schwimmkurse werden auch deshalb durch Schulschwimmen, Aquafitness
und Vereinsschwimmen ergänzt.
So befindet sich das Kurbad auf einem guten Weg – und das
auch betriebswirtschaftlich. Ein starkes Kostenmanagement hat dazu geführt,
dass der jährliche Betriebsverlust von 1,5 Millionen Euro auf durchschnittlich
750.000 Euro gesenkt werden konnte. Dieser Betriebsverlust enthält im Übrigen
neben den Betriebskosten auch die Kosten für den Kapitaldienst und die
Abschreibungen.
Mit der Sanierung des Kurbades Königstein ist es angestrebt,
den jährlichen Betriebsverlust weiter zu senken. Ein wichtiger Bestandteil ist
deshalb auch die Sanierung der Technik, die zu deutlichen Einsparungen und
zudem zur Reduzierung von CO2 Ausstoß beitragen kann. Darüber hinaus geht das
Kurbad natürlich davon aus, dass es im renovierten Zustand wieder mehr Besucher
begrüßen kann.
Ziel aller Aktivitäten rund um und besonders für das Kurbad ist es, Königstein im Taunus als Heilklimatischen Kurort zu positionieren, ein hochwertiges Image zu festigen, mit außergewöhnlichen Angeboten mehr Gäste zu gewinnen, die Wirtschaftlichkeit zu steigern und die Bürgerinnen und Bürger wieder von der Qualität des Kurbades und unserer Stadt zu begeistern.
Staatssekretär Werner Koch überreicht Zuwendungsbescheid für die Bestandssanierung
Für die
Bestandssanierung des Kurbades Königstein laufen die Vorbereitungen bereits
seit vielen Jahren. Am 23. Januar 2012, konnte ein weiterer, wichtiger Baustein
für die geplanten Maßnahmen gesetzt werden. Staatssekretär Werner Koch, Hessisches Ministerium des
Innern und für Sport, überreichte der Königsteiner Kur-GmbH einen
Zuwendungsbescheid über 1,2 Mio. Euro.
„Die Mittel, die das Hessische Ministerium des Innern und
des Sport aus dem Sonder-Investitionsprogramm „Hallenbäder“ zur Verfügung
stellt, sind ein wichtiger Bestandteil der Gesamtplanung und lassen uns
zuversichtlich in die Zukunft schauen“, freut sich Bürgermeister Leonhard Helm
über die gute Nachricht. Als Heilklimatischer Kurort freut sich Königstein im
Taunus über die Unterstützung des Landes Hessen, das mit dem
Bäder-Finanzausgleich einen weiteren Beitrag zur Grundversorgung des
kurtouristischen Angebotes leistet.
Kurbad Königstein ist Denkmal
Das Kurbad Königstein ist seit 2013 Jahr offiziell ein Kulturdenkmal. Damit gehört das orange-blaue Gesamtkunstwerk zum erlauchten Kreis der „Sachen, Sachgesamtheiten oder Sachteile, an deren Erhaltung aus künstlerischen, wissenschaftlichen, technischen, geschichtlichen oder städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht“, wie das Hessische Denkmalschutzgesetz definiert.
Das Kurbad in Publikationen und Büchern …
In dem Buch „Badefreuden“ (erschienen 2011) pries die
Architekturhistorikerin Iris Meder das Kurbad als „eines der außergewöhnlichsten Bäder in
Mitteleuropa“.
Kurbad Königstein in
der Denkmaltopographie „Hochtaunuskreis“
Alle Kulturdenkmäler werden in ein Denkmalbuch aufgenommen.
Das Kurbad Königstein ist folgerichtig nun auch in der 2014
erschienen „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Kulturdenkmäler
in Hessen – Hochtaunuskreis“, erschienen im Konrad Theiss Verlag Darmstadt, zu
finden. Das Denkmalbuch ist für 59,90 Euro über den Buchhandel erhältlich und
beschäftigt sich auf 90 Seiten nur mit den Königsteiner Baudenkmälern. Als
jüngstes Denkmal wird ab Seite 252 das Kurbad ausführlich
beschrieben und auch seine Denkmaleigenschaft begründet: Das Gebäude sei „ein
herausragendes, qualitätsvolles Beispiel für das öffentlichen Bauen in den
1970er und 80er Jahren“.
Für das Denkmalamt ausschlaggebend war nicht nur die
funktional durchdachte Konzeption durch die Architekten Ingeborg und Rudolf
Geier, sondern auch die farbliche Gestaltung durch Otto Herbert Hajek, der zu den
bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern zählt.
Magazin
„Denkmalpflege & Kulturgeschichte“ (PDF)
Das Königsteiner Kurbad ist mit einem bebilderten Artikel
und auf dem Titelbild des Magazins „Denkmalpflege & Kulturgeschichte“
(Herausgeber: Hessisches Landesamt für Denkmalpflege) vertreten. In der Ausgabe
1/2014 beschreibt Autorin Dr. Karin Berkemann, wie die Farbgebung des Kurbads
durch den Künstler Otto Herbert Hajek für das Haus maßgeschneidert wurde und wie
sich im Gebäude selbst Architektur, Nutzung und Farben zu einem Gesamtkunstwerk
verbinden. Sie zitiert auch die Architekturhistorikerin Iris Meder, die das
Kurbad zu den „außergewöhnlichsten Bädern in Mitteleuropa“ zählt. Es weise eine
stimmige Architektur mit einem außergewöhnlichen Farbkonzept in einem
überwältigend guten Erhaltungszustand auf. Ein Grund, aus dem die hessische
Denkmalpflege das Haus 2013 unter Denkmalschutz stellte – man darf also zu Recht stolz auf das Kurbad Königstein sein.
Übrigens: Dr. Karin Berkemann hat auch auf www.moderne-regional.de/das-kurbad-koenigstein einen ausführlichen und sehr interessanten Artikel über das Kurbad veröffentlicht.
Das Buch "Hajeks Farb-Bad"
Der Königsteiner Langewiesche Verlag hat dem Kurbad eine eigene
Publikation gewidmet, die am 18. September 2014 in der Königsteiner Stadtbibliothek
vorgestellt wurde.
Anwesend waren die damalige Geschäftsführerin Almut Boller,
die Autoren Dr. Karin Berkemann, Rainer Kowald und Eva Streppel. Nach dem
Eingangsvortrag von Hans-Curt Köster gab es unter der Moderation von Gabriele
Klempert Gelegenheit zu Gesprächen.
Das 1977 eröffnete Kurbad entstand als Symbiose aus Architektur und Kunst der Bäder-Architekten Geier + Geier mit dem bekannten Künstler Otto Herbert Hajek, der 1959 und 1964 Teilnehmer der „documenta“ war.
Einprägsame Charakteristika des Kurbads sind Hajeks
großformatige Wandgemälde, die der Künstler als „Farbwege“ definierte und seine
Farbgestaltung des gesamten Bauwerks. Das Wechselspiel der Verglasung mit dem
prallen, farbig gefassten und teils scharrierten Sichtbeton ist einmalig in
Deutschland, betont der Verleger Hans-Curt Köster. Die überaus ausdrucksstarke
Gliederung und Gestaltung der Anlage soll als ein Fanal gegen den in den 1970er
Jahren üblichen Graubeton verstanden werden, der damals abklingenden
Architektur-Epoche, die die Bezeichnung „Brutalismus“ erfuhr. Auch die
verspiegelte Decke der Schwimmhalle und viele andere Details sind Teil dieses
Gesamtkunstwerks und bis heute original erhalten.
Das Buch ist zum Preis von 29,80 Euro im Kurbad erhältlich. Infos zum Buch erhalten Sie unter www.langewiesche-verlag.de.
„Im Farbrausch baden“
- Dr. Chris Gerbing, Deutsche Bauzeitung (Auszug Artikel TAUNUS-ZEITUNG 11.
März 2016)
„Im Farbrausch baden“ hat Dr. Chris Gerbing einen Artikel über das Königsteiner Kurbad überschrieben, den sie 2016 in einem Newsletter der „db deutsche bauzeitung“ veröffentlicht hat.
Angetrieben von dem bislang ungeklärten Schicksal des
Badetempels mit Denkmalstatus hat sich die Autorin mit der „bau- und
kunsthistorischen Bedeutung“ des Baus beschäftigt und kommt zu einem
eindeutigen Urteil: „Dass mit dem 1977 fertiggestellten Kurbad Königstein ein Musterbeispiel der Hajek’schen farbigen Durchmodellierung von
Innen- und Außenraum inmitten eines saftigen Wiesengrüns erhalten ist, muss als Glücksfall bezeichnet werden. Denn auch nach
knapp 40 Jahren zeigt es sich nahezu unverändert im Original.“
Selbstverständlich ist das nicht, sind doch andere Arbeiten
des 2005 in Stuttgart verstorbenen Künstlers Otto Herbert Hajek mittlerweile
der Abrissbirne zum Opfer gefallen. So zum Beispiel Hajeks Beton-Skulptur „3
Schulen unter einem Dach“ in Bochum oder seine „Blühenden Stationen“, ein
imposantes Fries an der Wand des Postgebäudes am Mannheimer Bahnhof, das
derzeit dem Erdboden gleichgemacht wird.
Für Dr. Chris Gerbing, Kunsthistorikerin an der Uni
Karlsruhe und Verwalterin des künstlerischen Nachlasses Hajeks, ein enormer
Verlust. Der Künstler stehe schließlich mit seinen Arbeiten „für eine singuläre
künstlerische Position in der deutschen Kunst der Nachkriegszeit“, die verloren
zu gehen drohe.
Mit entsprechender Sorge verfolgt die Fachfrau
offensichtlich die derzeitigen Diskussionen um die Zukunft der Königsteiner Kurbades. Zwar ist sich Gerbing bewusst, dass das Kurbad wie Hajeks andere
Werke „oft deutlich die brutalistische Architektursprache der 70er Jahre“
sprächen. Und das sei aus heutiger Perspektive vielleicht nicht in aller Augen gefällig. Aber genau das habe der
Künstler mit seinen Arbeiten auch nie sein wollen. Gerbing: „Sie sollten
,Wetzsteine’ des Bewusstseins und für Toleranz sein.“
Wenn die Autorin einer Königsteiner „Bürgerinitiative“ – sie
wird doch wohl nicht die ALK meinen – unterstellt, dass diese „einen Abriss billigend in Kauf nehmen würde, obwohl das Bauwerk unter Denkmalschutz“
stehe, dann glaubt man, aus der Ferne den erhobenen Zeigefinger zu erkennen,
mit dem sie die Kulturbanausen im Taunus zum Einhalten mahnt.
Auch die mögliche Umnutzung des Bades „zur Eislauf- oder
Konzerthalle“, die bislang in der öffentlichen Diskussion in Königstein
eigentlich kein Thema war, von der ihr aber laut Fußnote der Königsteiner
Hans-Curt Köster telefonisch berichtet hat, wäre aus Sicht der
Kunsthistorikerin „besonders bedauerlich“. Schließlich habe „sich in Königstein
das Gesamtkunstwerk, als das Hajek sein architekturbezogenes Arbeiten stets
verstanden hat, sogar bis in wichtige Baudetails wie die Türbeschläge im
Original erhalten.
Kunst muss nicht
gefallen
Hajeks „Kunstlandschaften“, zu denen Gerbing auch das Kurbad
zählt, seien für den Künstler immer ein wesentliches Element der Artikulation
von Freiheit und Demokratie gewesen. Kunst müsse dieser Diktion folgend nicht
gefallen, sondern sei eine Meinungsäußerung in einer pluralistischen
Gesellschaft, die zur aktiv geführten Auseinandersetzung damit auffordere.
Oder wie Hajek es zu Lebzeiten formulierte: „Eine lebendige,
nicht indoktrinierte Gesellschaft drückt sich aus durch ihr offenes und
forderndes Verhältnis zur Kunst.“ Diese Offenheit wünscht sich die Autorin
augenscheinlich auch von den Königsteinern und schließt mit einem weiteren
Zitat des Künstlers: „ […] So sehr Kunst im öffentlichen Raum auch politisch ist, so sehr muss sie auch geschützt werden,
dass sie nicht tagespolitischen, parteipolitischen Querelen unterworfen wird.“
Wer den ganzen Artikel lesen möchte, der findet ihn online unter www.db-bauzeitung.de/db-metamorphose/im-farbrausch-baden.
Sieben Königsteiner
Geschichten
In 2013 erschien das erste von sechs Büchern „Sieben
Königsteiner Geschichten“. Das Kurbad ist mit seiner Geschichte auch darin vertreten.
Die Bücher sind im Kurbad und in der Kur- und Stadtinformation Königstein
erhältlich.